Monogamie, Offene Beziehungen und Polyamorie
Die Form der partnerschaftlichen Beziehung kann sehr vielseitig aussehen.
Ob traditionell heteronormativ monogam, polysexuell oder sogar polyamor… Im Dschungel der Begrifflichkeiten gibt es für jede Gesinnung ein scheinbar passendes Modell.
Bei aller Offenheit… Verurteilung für andere Konzepte gibt es aber leider trotzdem auf allen “Seiten” (vereinfacht dargestellt):
Die konservativ orientierte Seite hat oft wenig Verständins für sexuelle Offenheit und normabweichendes Verhalten. Religiöse Überzeugungen kommen hier verstärkend hinzu.
Die vermeintlich offenen Menschen hingegen können auch dazu tendieren, das hetero-monogame Beziehungsmodell als fragwürdig oder überholt zu bezeichnen, ohne in Betracht zu ziehen, dass die gewählte Form vielleicht die nötige Sicherheit und Stabilität für die Beteiligten bringt.
In der Paartherapie (Paarberatung, Beziehungsberatung), die ich anbiete, sind alle willkommen, egal welche Form der Beziehung angestrebt oder gelebt wird (ethisch vertretbar natürlich!).
Meine Haltung ist da sehr offen:
Offen für Veränderung. Das Leben ist ein stetiger Prozess und aus meiner Sicht sollte man sich auch hier nicht in eine Schublade stecken (lassen), aus der man nicht mehr herauskommt.
Für mich bedeutet das:
heute lebe ich eine offene und freie Beziehung. Morgen treffe ich einen Menschen, der das Bedürfnis nach Exklusivität in mir weckt. Bin ich dann nicht mehr offen oder polyamor? Verurteile ich mich dann selbst für den Wunsch nach Monogamie?
Andere Situation: ich habe mich vor 17 Jahren für meinen Mann entschieden, unser Weg war monogam und heteronormativ. Jetzt haben wir beide das Bedürfnis nach neuen Erfahrungen mit anderen Menschen (geschlechterunabhängig), war die bisher gelebte Monogamie damit eine Lüge?
Brauchen wir diese Schubladen wirklich?
Ich möchte Sie einladen, sich selbst die Erlaubnis zur Veränderung zu geben.
Was bisher war, ist nicht falsch, nur weil wir es jetzt vielleicht anders wollen. Und was wir jetzt wollen ist nicht falsch, nur weil wir uns vor einiger Zeit für einen anderen Weg entschieden haben. Alles hat seine Berechtigung!